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International Association Against Psychiatric Assault

c/o Lawyer/Rechtsanwalt André Raeber, Hinterbergstrasse 24, 6312 Steinhausen, Schweiz/Switzerland

The association is a Human Rights organization that opposes psychiatric coercion and aims to abolish psychiatric coercive measures altogether, promoting the fundamental rights of self-determination, liberty, and human dignity.

JOURNAL
der INTERNATIONAL ASSOCIATION AGAINST
PSYCHIATRIC ASSAULT

Nr. 2 – September 2004

Der
Fall Bernburg

“Psychiatrische
Diagnose war ihr Todesurteil”

Inschrift
Von der ganzen
Welt kommen wir hier zusammen, um diese Erinnerungstafel dem Andenken an alle
von Ärzten und von Psychiatern in Deutschland, Österreich und in
Polen von 1939 bis 1948 Ermordeten zu widmen.

Eine psychiatrische Diagnose war ihr Todesurteil.
In Erinnerung an diese vergangenen Opfer müssen wir erkennen, daß
auch heute noch weltweit staatliche Gewalt die Verletzung der Menschenrechte
durch zwangspsychiatrische Gesetze und Praktiken deckt.

Unser Widerstand wird weitergehen, bis für alle Mitglieder der Gemeinschaft
der Menschen die Grundrechte auf Leben, Freiheit und menschliche Würde
verwirklicht sind..


2.
Mai Gedenktag mit Einweihung der


Gedenktafel im Raum der Verbrennungsöfen

Ansprache
von Hagai Aviel

An
diesem 2. Mai jährt sich zum 6. Mal der Jahrestag des Urteils des Foucault-Tribunals,
in dem zum ersten Mal der Psychiatrie von denen, die sie verfolgte, ein öffentlicher
Prozess gemacht wurde.
Die Idee, einen Tag der Erinnerung und des Widerstandes ins Leben zu rufen,
wurde in Berlin geboren, danach in Deutschland und seit letztem Jahr von Gruppen
weltweit aufgegriffen.
Heute sind wir hier in der Gedenkstätte der psychiatrischen Anstalt von
Bernburg, Deutschland, gleich neben der Gaskammer. Dies ist eine der sechs
psychiatrischen Anstalten, in denen deutsche Ärzte 1940 die Mordfabriken
anlaufen ließen. Von 1940 bis 1941 wurden Gruppen psychiatrischer Gefangener
von verschiedenen Anstalten und von 1941 bis 1943 Gruppen von Juden aus Konzentrationslagern,
die von Ärzten ausgewählt wurden, in dieses Krankenhaus gebracht,
um sie hier umzubringen.
Die Ärzte sind das „Missing Link” zwischen psychiatrischer
Diskriminierung und rassistischer Ideologie und dem Genozid von 1939 bis 1948
– einer radikalen Biologisierung der Politik: bestimmten Gruppen in der Gesellschaft
wurde aufgrund medizinisch-biologischer Zuschreibungen der rechtliche Status
von Menschen abgesprochen.
Das Ziel der Ärzte war, ihren Opfern jede Zukunft abzuschneiden, zunächst
durch die gewaltsamen Eingriffe der Zwangssterilisation und indem sie die
Opfer mit der Behauptung entmenschlichten, sie seien angeblich biologisch
unwertes Leben, und dann als Beschleunigung des Prozesses durch Massenmord
in den Gaskammern.
Unser Ziel ist es, die Erinnerung zu einem aktiven Werkzeug zu machen, um
die Moral der unterdrückten Gruppen in ihrem Kampf um die Wiedererlangung
ihrer Menschenrechte und ihrer menschlichen Würde aufzubauen und um eine
Verbindung zwischen uns, lebenden Menschenrechts-Aktivisten, und den ermordeten
Opfern der Psychiatrie zu schmieden.
Wenn es zugelasssen werden sollte, dass Erinnerung dazu verwendet wird, nur
ein obszönes Guckloch in ein Horrorkabinett bereitzustellen, würde
sie dazu dienen, die Schuld der Täter zu verdecken und den Opfern weiter
ihre Würde zu verweigern. Diese Erinnerung dient nur dazu, das Vergessen
zu gewährleisten.
Wir bitten um fünf Minuten Schweigen.

Weitere Informationen
sowie Bilder und Videofilm unter:

http://www.freedom-of-thought.de/may2

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and impressum

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