MDR-Fernsehbericht über das Postel Experiment
1)
Gert Postels Briefkopf in der Psychiatrie. 2) Die psychiatrische
Klinik wo er als Oberarzt tätig war. 3) Wegweiser in der "Gert
Postel Klinik".
4) Gert Postel im Gericht, 1999. 5) Gert Postel wird vor dem
Dresdener Rathaus vom MDR interviewed (im Hintergrund: eine lange Warteschlange
am Eingang). 6) Ein gerammelt voller Saal beim Auftritt von Gert Postel.
VORHER
Voll freudiger Erregung erwartet Prof. Kallert, daß er einer großen Fernsehöffentlichkeit über seine großartigen Erfolge bei der Zwangsbehandlung berichten kann. |
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NACHHER
Prof. Kallert ist zutiefst beleidigt, daß sich die Medien ausschließlich für das Postel Experiment interessieren. |
Transkription des MDR-Interviews mit Prof. Kallert: Sie
erinnern sich bestimmt noch gut an Gert Postel, der überzeugende
Hochstapler, der es ohne Ausbildung und kurioserweise auch ohne Probleme
bis zum Oberarzt in Sachsen schaffte. Vom Briefträger bis Oberarzt einer Nervenklinik, das schafft nicht jeder! Gert Postel, Hochstapler aus Bremen gelang der temporäre Sprung in die ehrenwerte Gesellschaft. MDR:
Rückblende:
Mitte der 90er erschlich sich Postel von der Post einen Posten in medizinischen
Dienst. Mit gefälschten Zeugnissen und absurdem Vortrag schlug
Postel 40 Mediziner aus dem Feld, wurde Oberarzt im Krankenhaus für
Psychiatrie in Zadrasch bei Leipzig. Das
Gremium war baff! Postel wurde gleich leitender Oberarzt. Ein Weltkongress
der Psychiater in Dresden ruft den 48-jährigen jetzt wieder auf
den Plan: "Alles heiße Luft da!", laut Postel. MDR: Man darf dem Hochstapler eigentlich nichts glauben. Trotzdem kamen hunderte Leute am Abend zu einer Lesung Postels im Dresdener Rathaus. Der selbstgenannte Gesellschaftskritiker war zufrieden. [Meinungen
aus dem Publikum:] Im Herbst bringt Gert Postel sein neues Buch auf den Markt, denn als Briefträger will er nicht mehr ran, das kann man ihm getrost glauben. |
Auszug aus Postels Rede im Dresdner Rathaus: "Herr
Prof. Thomas Kallert ist ja Organisator hier dieses seltsamen Weltpsychiatrie-Kongresses
und Herr Prof. Kallert hat vor einigen Wochen mit dem Ressortchef
Kultur des Nachrichtenmagazins der Spiegel gesprochen und hat sich
über die Psychopathologie, also über die psychische Erkrankung
des Gert Postel ausgelassen und hat dann gesagt auf die Frage dieses
Herrn Matussek, also dieses Redakteurs beim Spiegel, ja ob denn Herr
Postel bei ihm Chancen gehabt hätte. Er
hat gesagt: Nach
5 Minunten hätte ich Herr Postel noch im Bewerbungsgespräch
durchschaut. |